kid 2000 V3

Einführung

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Unter dem Vojta-Test wird das kinesiologische Screening der Säuglinge nur mit den Lagereaktionen nach Vojta verstanden. Zu einer umfassenden neurologischen Untersuchung des Neugeborenen oder Säuglings gehören außerdem die Beschreibung der Spontanmotorik und die Beurteilung der Primitivreflexe. Die Untersuchung basiert darauf , dass jede passive Körperhaltungsänderung eines Menschen von Geburt an ganz bestimmte Haltungsmuster hervorruft, sog. posturale Reaktionen (positio (lat.) = Haltung, posture (engl.) = Haltung).

 

Diese posturale Reagibilität besteht von Geburt an und entwickelt sich in definierbaren Mustern. Dadurch ist es möglich, anhand der aktuell gefundenen posturalen Reaktionen eine Entwicklungsdiagnose zu erstellen. Das kann auch durch die exakte Beobachtung der Spontanmotorik des Säuglings erfolgen. Differenziertere, situationsunabhängigere und qualifizierendere Ergebnisse erzielt man aber mit Hilfe der von Vojta zusammengestellten 7 Lagereaktionen.

 

Unter Lagereaktionen versteht man die Reaktion eines Säuglings auf bestimmte, genau standardisierte passive Lageveränderungen. Die Kinder reagieren automatisch auf die Lageänderungen mit idealerweise stets gleichen Bewegungsmustern bzw. Körperhaltungen. Dieses Reagieren ist altersspezifisch entsprechend der jeweiligen posturalen Entwicklung. Die verschiedenen Muster der Reaktionen werden von Vojta als Maßstab für den Stand der jeweiligen psychomotorischen Entwicklung eines Säuglings genommen, d. h. aus den Mustern der Reaktion kann das posturale Entwicklungsalter eines Kindes bestimmt werden. Vojta verwendet 7 Lagereaktionen:

 

1. Traktionsreaktion

2. Landau-Reaktion

3. Axilläre Hängeraktion

4. Seitkippreaktion nach Vojta

5. Horizontale Seithängereaktion nach Collis/Vojta

6. Vertikale Hängereaktion nach Peiper Isbert

7. Vertikale Hängereaktion nach Collis

 

Wie an den Namen erkennbar, wurden die Lagereaktionen zum Teil schon lange vor Vojta beschrieben. Vojta hat deren Ausführung für das Säuglingsalter aber präzisiert bzw. modifiziert.

 

Jeder spezifische Lagereiz führt den Säugling zu Reaktionen (globale Haltungen und Teilmuster), die in altersspezifischen Phasen von Vojta zusammengefasst wurden. Damit ist es möglich, den exakten posturalen Entwicklungsstand des Kindes zu bestimmen. Zu beachten ist aber, dass die Bestimmung des posturalen Alters nur erfolgen kann, wenn genügend ideale globale bzw. Teilmuster vorhanden sind . Finden wir von der Idealnorm abweichende Muster, so liegt eine Entwicklungsstörung, die sog. zentrale Koordinationsstörung (ZKS), vor. Abnormale Muster bedeuten also, dass die posturale Reagibilität gestört ist. Je gravierender diese Störung ist, desto mehr abnormale Muster werden bei der Durchführung der Lagereaktionen gefunden. Die Formen der idealen und abnormalen Muster wurden von Vojta anhand von tausenden von Untersuchungen bei Säuglingen zusammengestellt.

 

Das in dieser Konzeption aufgestellte kinesiologische Diagnostikset nach Vojta beinhaltet nur die Durchführung, Beurteilung und Auswertung der Lagereaktionen anhand von Bild- und Textmaterial sowie Hilfetexte. Das Produkt ist nicht so gestaltet, dass es die Diagnostikkurse für Ärzte ersetzen kann.

vojta-übersicht